Sonntag, 24. Juli 2011

Die ersten Tage

Hier kommt das erste Lebenszeichen! Es ist heute der 9. Tag der Tour und wir haben tatsächlich bereits Prag erreicht!! Stefan und ich kommen sehr gut voran, sind schon ueber 900 Kilometer gefahren und haben auch schon viele Leute getroffen und nette Orte entdeckt.

Ich hab mir überlegt, dass ich jetzt erst einmal von den ersten vier Tagen berichten werde und die Tage 5-9 zwar schonmal (teilweise) vorschreibe, aber das bei diesem Blog so einstelle, dass diese erst später veröffentlicht werden - sonst wird das Ganze zu lang, sodass keiner mehr Lust hat, sich das groß anzugucken.

Also die Tage 5 bis 9 kommen dann in Kuerze online ...

 
Tage 1-4: Kaltenkirchener stürmen bis hinter Magdeburg

16. - 19. Juli 2011

 Am ersten Tag lief eigentlich alles reibungslos. Wir fuhren gegen 11.15 Uhr entspannt los und die Kilometer plätscherten so dahin, nachdem wir an einer Tankstelle noch schnell die Reifen aufgepumpt hatten. In Ahrensburg nahm alles dann eine schnelle Wende.



Einerseits gefiel der Ort mir, da ein Retaurant dort doch tatsächlich den Namen meines Ziels, "Dubrovnik", trägt und da dort das "Tobias Haus" steht, andererseits ging ab Ahrensburg erst einmal einiges schief. Wir verfuhren uns in der etwas undurchsichtigen Stadt zwei Mal und Stefans Vorderrad hatte einen Platten; vermutlich eine Folge von Glasscherben auf der Fahrbahn.


Später ging´s dann aber gemütlich weiter, sodass wir bald Geesthacht erreichten und locker flockig an der Elbe weiterfuhren. Wir trafen noch einen Mann, der von sich behauptete, wie ich bereits in Spanien und Portugal mit dem Rad unterwegs gewesen zu sein.

Wir an der Elbe


Abends nervte uns ein Waldstück dann etwas, da der Untergrund alles andere als toll für schwer bepackte Räder waren. Das Ganze hatte aber auch etwas Gutes: Auf der Suche nach einem Schlafplatz kamen wir an einer Hütte kurz vor Lauenburg vorbei, in der wir es uns dann gemütlich machten.


Die Hütte war wirklich ein Traum. Die Bänke zwar etwas hart, aber dafür war es in Schlafsäcken angenehm warm und zudem sehr geräumig.

Am zweiten Tag brachen wir dann relativ früh auf, wurden allerdings von einem zweiten Platten gestoppt. Der schlechte Untergrund hatte Stefan Vorderreifen zu schaffen gemacht, doch bald ging es dann weiter...in Lauenburg fanden wir einen Brunnen, an dem wir uns erstmal frisch machen konnten.


Es ging eigentlich den ganzen Tag überwiegend am Elbdeich entlang, hin und wieder führte uns der Streckenverlauf noch in kleinere Ortschaften der näheren Umgebung. Bei einer Pause sprach uns ein älterer Radfahrer an, der dann gemeinsam mit uns mehrere Kilometer fuhr und uns etwas über die Gegend erzählte. Er riet uns von Magdeburg ab, da er dort schlechte Erfahrungen mit Rechtsradikalen gemacht hat.

Kurze Zeit spaeter fuhren wir noch mitten durch eine Schaafherde, die zum Glueck auf unsere Klingelzeichen reagierte und Platz machte...



 Abends suchten wir erneut nach einer Huette, dieses Mal allerdings erfolglos, sodass wir zum ersten Mal unsere Zelte aufschlagen mussten. Der Platz war dafuer genial! Direkt an der Elbe unter Baeumen ...

Tag 3

Am dritten Tag brachen wir in Richtung Wittenberge (nicht Lutherstadt Wittenberg, die Stadt kam erst spaeter) auf, das wir relativ frueh erreichen. Wir schossen ein paar Fotos, kauften ein und fuhren dann bald in das Bundesland Sachsen-Anhalt ein...


Nach langer Suche nach dem richten Weg erreichten Stefan und ich gegen Abend Jerichow, nachdem wir tagsueber noch von Bauarbeitern angeschnackt wurden, die von unserem Vorhaben sehr beeindruckt schienen. Sie verabschiedeten uns mit den Worten "Herzlichen Glueckwunsch, dann eine gute Reise!". Zuvor mussten wir ueber ein ziemlich schlecht zu befahrenes Stueck des Elberadweges fahren, auf dem sehr hohes Gras war und das dann in einer Baustelle endete, wo wir die besagten Bauarbeiter trafen. Generell muss man sagen, dass der Elberadweg immer schlechter zu fahren und beschildert ist, je weiter man in Richtung Osten faehrt...

Kirche in Jerichow

Das Highlight war dann abends der Schlafplatz. Wir fanden eine kleine Huette, die recht weit von der Strasse entfernt war. Regenschutz, Windschutz, keine Zelte aufbauen, ein Traum ...


Tag 4

Am vierten Tag mussten wir ein sehr nerviges Stueck des Elberadweges befahren. Ein Hubbel jagte den naechsten, aber wir kamen dennoch gut voran. Wir trafen ein nettes Koelscher Ehepaar und ein aelteres Paar, das uns kurz vor Magdeburg in Sachen Routenplanung weiterhelfen konnte. Zudem erreichten wir Magdeburg und ich konnte frueh morgens bereits meinen 5000. Tourkilometer (4.650 Kilometer Gibraltar Tour 2010 und 350 KM auf dieser Tour) bejubeln.

MAGDEBURG




Abends suchten wir erneut eine gute Schlafgelegenheit, fanden auch eine Huette in Tochheim. In dieser befand sich jedoch leider ein Wespennest, sodass wir weitersuchten und noch im selben Ort eine andere Huette fanden. Die Baenke waren zwar recht ungemuetlich, aber das war uns dann auch egal, da es schon daemmerte.


Direkt gegenueber der Huette befand sich ein Haus, sodass wir Sorge hatten, hier Aerger bekommen zu koennen. Am naechsten Morgen begruesste uns ein Dorfbewohner aber freundlich mit den Worten "Mensch, hier hat ja schon lange keiner mehr geschlafen" und erzaehlte uns noch etwas zur Entstehungsgeschichte der Huette, die er selbst gebaut hatte. Komischerweise wird man immer an den Schlafplaetzen am ehesten gedulded, an denen man sich die meisten Gedanken macht...ein Phaenomen, das ich schon bei der letztjaehrigen Reise nach Gibraltar bemerkte...

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